Prof. Klaus Mühlhahn: Die Universität heute – eine Genealogie | Ringvorlesung

Shownotes

In den vergangenen 15 Jahren haben europäische Universitäten tiefgreifende Veränderungen durchlaufen, die sie von traditionellen Lehranstalten zu eigenständigen Institutionen umgewandelt haben. Dieser Wandel manifestiert sich sowohl in organisatorischer Hinsicht durch die Entwicklung einer bürokratischen Verwaltungsstruktur als auch in Bezug auf die Hauptaufgaben von Lehre und Forschung. Dabei liegt der Fokus zunehmend auf wissenschaftlicher Exzellenz und berufsbezogener Ausbildung, anstelle der Verfolgung eines Bildungsideals.

Besonders im deutschsprachigen Raum hat dieser tiefgreifende Wandel dazu geführt, dass das traditionelle Konzept der Universität „entzaubert“ wurde. Es wird jetzt erwartet, dass Universitäten ihre Profile und ihren Nutzen klar herausarbeiten. Diese Erwartungen sind jedoch widersprüchlich: Politik und Wirtschaft erhoffen sich regionale Wettbewerbsvorteile von Universitäten, während die Wissenschaft sich zunehmend auf internationale Standards konzentriert. Die Frage, die sich stellt, lautet: Wie können Universitäten in diesem Spannungsfeld agieren?

Prof Dr Klaus Mühlhahn, geboren 1963 in Konstanz, ist seit 1. Juni 2020 Präsident der Zeppelin Universität und Inhaber des Lehrstuhls für Moderne China-Studien. Mühlhahn war zuvor an der Freien Universität (FU) Berlin seit 2018 Vizepräsident für die Bereiche Forschung, Nachwuchsförderung sowie Wissenstransfer und Ausgründungen und in einer ersten Amtszeit von 2014 bis 2018 Vizepräsident für Internationales.

**Zur Ringvorlesung Academic Cannibalism: **

Die Zeppelin Universität lädt alle Interessierten zur öffentlichen Ringvorlesung zum Thema Academic Cannibalism ein. Wie könnte eine Universität aussehen, die sich nicht selbst verzehrt, sondern sich entschieden auf eine planetarische Zukunftstauglichkeit hin ausrichtet? Wieviel apollinische Ordnung braucht sie und wieviel dionysische Energien? Wie könnten sich die Mitglieder in einer solchen Universität einrichten? Und wie radikal demokratisch kann sie verfasst sein? Um diese und weitere Fragen geht es in elf Veranstaltungen von Anfang Februar bis Ende April mit Expertinnen und Experten aus Soziologie, Philosophie und Kunst.

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